Am vergangenen Wochenende war der Terminkalender für die Leichtathleten Baden-Württembergs  vollgepackt. Während in Walldorf die Altersklassen U23 und U18 ihre Landesmeisterschaften austrugen, wurden in Stuttgart die württembergischen Meister der Altersklasse U16 ermittelt. Der TV Oberhaugstett konnte sich mit insgesamt drei Athleten für die Meisterschaften qualifizieren und verkaufte sich vor Ort blendend.

Erst kurz vor Ende des Qualifikationszeitraums gelang es Inka Renninger (U23) die Norm für die baden-württembergischen Meisterschaften über 100m zu unterbieten. Die Erwartungen auf dieser Strecke waren aufgrund dessen und der Platzierung in der Meldeliste nicht zu hoch. Bei bestem Sprintwetter zeigte sich die Oberhaugstetterin am Samstag jedoch top motiviert und konzentriert. Renninger erwischte in ihrem 100m Vorlauf einen ausgezeichneten Start und konnte danach auch in der zweiten Rennhälfte überzeugen. Mit 13,18sec kratzte sie trotz starken Gegenwinds an ihrer persönlichen Bestleistung und zog überraschend als Viertschnellste ins Finale ein. Damit war sie nach knapp zehn Jahren wieder die erste TVO-Sportlerin, die sich in ein Finale bei Landesmeisterschaften sprinten konnte. Im Endlauf fand Renninger vom Start weg nicht gut ins Rennen und wurde auch im engen Kampf auf den letzten Metern etwas fest. In 13,35sec konnte sie nicht ihr ganzes Vermögen abrufen, war mit Platz sieben im Endklassement aber mehr als zufrieden. Das Glanzstück gelang der Mehrkämpferin jedoch am Sonntag. Im ersten Zeitendlauf über 200m gelang ihr ein tolles Kurvenrennen. Im direkten Duell Frau-gegen-Frau auf der Zielgeraden blieb die TVO-Athletin trotz schwerer Beine relativ locker und konnte sich gegen das Feld behaupten. In 27,22sec stürmte sie als Erste ins Ziel und verbesserte dabei ihren Hausrekord um mehr als zwei Zehntel Sekunden deutlich. In der Endabrechnung kam Inka Renninger mit ihrem couragierten Auftritt auf einen völlig unerwarteten vierten Platz. Die Freude bei ihr und dem gesamten Trainerteam war riesengroß.

In Stuttgart war es am Sonntag für Joschua Ohngemach die erste größere Meisterschaft überhaupt. Gleich in seinem ersten Wettkampf der Saison hatte der 14jährige die Qualifikationsnorm für die württemberischen U16 Titelkämpfe über 800m unterboten. Früh am Morgen zeigte sich der Oberhaugstetter hellwach und angriffslustig. Als kurz nach dem Start ein Kontrahent sofort deutlich aufs Tempo drückte, ging Ohngemach mutig mit in das Rennen. Nach guten ersten 400 Metern, hatte er auf der zweiten Gegengeraden etwas zu kämpfen, als er den Kontakt zum Führungstrio etwas abreißen lassen musste. Auf den letzten Metern packte Ohngemach aber noch einmal sein volles Kämpferherz aus und duellierte sich mit seinen Kontrahenten um die Plätze. In 2:30,47min kam er nahe an seine Bestleistung heran und konnte mit seiner ersten Landesmeisterschaft sehr zufrieden sein. In der Endabrechnung beider Läufer bedeutete das für Joschua Ohngemach einen guten 14. Rang.

Einen kleinen Wermutstropfen galt es bereits vor der Meisterschaft zu verkaften, als Felix Schaible (M15) zwei Tage zuvor dieTeilnahme verletzungsbedingt absagen musste. Der Mehrkämpfer zählte sowohl im Weitsprung als auch über 300m zum erwiterten Kreis der Medaillenkandidaten.