Nachdem der traditionelle Schwarzwald-Cup am Pfingstmontag aufgrund der besonderen Situation in diesem Jahr leider ausfallen musste, entschied sich der TV Oberhaugstett im August ein kleines Stabhochsprung Meeting durchzuführen. Ein Meeting rein für die Sportler, ohne jegliche Zuschauer und unter dem Hygienekonzept der Leichtathletik Baden-Württemberg. Begeistert nahmen die Sportler aus ganz Süddeutschland und der Schweiz diese Chance wahr, so dass nicht nur die geplanten drei Wettkämpfe voll besetzt waren, sondern sogar noch ein vierter Wettkampf ins Programm aufgenommen wurde, um keine Springer abweisen zu müssen.
Trotz der kurzfristigen Absage der Deutschen Meisterin Stefanie Dauber vom SSV Ulm1846 konnte das Meeting ein tolles Starterfeld in den weiblichen Altersklassen aufweisen. Der Sieg in der Frauenkonkurrenz ging an Andrina Hodel vom LC Frauenfeld. Die Schweizerin geht schon seit vielen Jahren in Oberhaugstett an den Start und konnte sich mit 4,10m durchsetzen. Bei den knappen Fehlversuchen über 4,30m deutete sie ihr großes Potential an. Platz zwei ging an die aktuelle Deutsche U23-Vizemeisterin Luzia Herzig vom TV Engen. Eine Woche nach der DM und durch eine Verletzung an der Hand gehandicapt zeigte sich die Hegauerin mit übersprungenen 3,90m nicht völlig zufrieden. Ähnlich erging es Ella Buchner vom LC Überlingen, der aktuell besten deutschen U20-Springerin. Sie konnte mit einem sauberen Sprung über 4,00m souverän den Sieg in der U20-Klasse verbuchen. Ihr Ziel, sich mit einem Sprung über 4,25m für den Perspektivkader des DLV’s zu empfehlen, war trotz der tollen äußeren Bedingungen in Oberhaugstett leider noch etwas zu hoch. Ein qualitativ hochkarätiger Wettkampf fand in der Altersklasse W15 statt, wo sich die zwei Top-Springerinnen Deutschlands duellierten. Lilly Samanski vom TSV Gräfeling behielt hier mit 3,70m ein weiteres Mal die Oberhand vor Tamineh Steinmeyer von der WGL Schwäbisch Hall.
Der Männer-Sieg in Oberhaugstett wurde erneut deutlich jenseits der 5-Meter-Marke vergeben. Lamin Krubally vom ASV Landau zeigte sich hier besonders nervenstark. Nach einem sehr unsicheren Einspringen, bei dem er keinen einzigen Versuch abgesprungen war, spielte Krubally im Wettbewerb seine ganze Routine aus. In seinem ersten Versuch der Konkurrenz flog der Landauer haushoch über 5,20m und zeigte dabei sein enormes Potential. Bei den folgenden 5,30m passten wieder Kleinigkeiten nicht zusammen, so dass er hier nach drei ungültigen Versuchen leider bereits schon wieder den Wettbewerb beenden musste. Rang zwei teilten sich in der Männer-Konkurrenz zwei Dauergäste des Stabhochsprung Meetings. Seriensieger Leo Lohre vom VFL Sindelfingen und Patrick Schütz vom LV Winterthur übersprangen beide nach nur wenigen Trainingseinheiten in dieser Saison 4,60m. Einen tollen und spannenden Wettbewerb lieferten auch die Springer der Altersklasse MJ U18. Gleich drei Springer überquerten die Höhe von 4,40m. Aufgrund der geringeren Fehlversuche sicherte sich Simon Krumpholz vom TSV Gräfeling mit persönlicher Bestleistung von 4,40m den Sieg vor Ben Bichsel (LG Radolfzell) und Marec Metzger (TSV Gomaringen), der ebenfalls über einen neuen Hausrekord jubelte. Neben Bichsel, für den bereits 4,60m diese Saison zu Buche standen, schoben sich damit auch die beiden anderen Springer in der deutschen Bestenliste unter die Top5.
Auch die Athleten des TVO nutzten die Chance auf der heimischen Anlage. Felix Schaible (M15; 2,70m) und Joschua Ohngemach (M14; 2,20m) konnten neue persönliche Bestleistungen aufstellen. Die routinierten Mehrkämpfer Kevin Schwindhammer (3,20m) und Benedikt Durst (2,90m) zeigten sich in der Männer-Konkurrenz angesichts der wenigen Trainingssprünge ebenso zufrieden. Für die U14-Athleten Maya Schultze (1,90m), Hannah Schaible (1,70m) und Hesmatullah Yadgari (1,80m) war es der erste Wettkampf im Stabhochsprung überhaupt.
Besonders schön war zu sehen, wie viele Sportler und Trainer sich am Ende des Tages persönlich bei dem Organisations-Team für diesen Wettkampf in der aktuellen Lage bedankten. Viele suchten die vergangenen Wochen vergebens nach Möglichkeiten zu einem Wettkampf dieser Art. Auch der Landestrainer im Stabhochsprung Stephan Munz bedankte sich ausdrücklich beim TV Oberhaugstett, den Athleten diese tolle Chance geboten zu haben.
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